
Nachdem ich kulinarisch in den letzten Tagen nicht viel zu lachen hatte, gab es grade was ganz was Feines. Ich griff gestern zu Fenchel, nicht wissend, was damit zu tun sei. Heute überkam mich dieses Rezept, bei dem ich viel Neues ausprobiert habe und positiv überrascht war, was ja nicht immer so ist.
Die Suppe ist schnell erzählt: 2 Fenchel und 2 Kartoffeln und eine Schalotte anschwitzen, mit Gemüsebrühe ablöschen. Aus Ermangelung an Pernod hab ich etwas Sambuca für den Anisgeschmack dazu gekippt, was die ganze Chose einen tucki zu süß machte. Also wurde mit Zitronensaft gegen gesteuert. Prima. Ein bisschen Safran dazu, etwas Pfeffer, Salz, pürieren. Dann hab ich mir die Mühe gemacht, alles durch ein feines Sieb zu streichen, was in diesem Falle absolut notwendig war um die letzten Fasern vom Fenchel auszusieben.
Für die Lachsklößchen hab ich ein Stück Lachs (etwa 100g) mit einem halben entrandeten Toastbrot, einem Eiweiß, etwas Salz und Pfeffer und etwas Zitronensaft mit einem Mixer zu einer teigartigen Paste zerkleinert. Mit 2 Esslöffeln Nocken abgestochen und in leise kochendes Salzwasser gleiten lassen. 5 Minuten zogen sie darin vor sich hin.
Für den Orangenschaum habe ich meinen elektrischen Milchaufschäumer mißbraucht. Einfach etwas H-Milch, Salz und Orangenöl hinein und anstellen. Das war klasse! Ich schäume jetzt alles! Das war irgendwie festlich heute.
Und auch ein bisschen traurig. Denn es war das vorerst letzte Mittagessen mit Cilli. Cilli ist die kleine dicke Katze von meinen Eltern. Während die nämlich sich in Südafrika den Winter versüßen, lungern sie und ihr Kumpel Cato bei uns rum. Morgen kommen die Urlauber zurück und nehmen uns die Kätzchen. Cilli ist uns besonders ans Herz gewachsen, denn sie ist sehr freundlich. Im größten Getobe schmeißt sie sich mit an die Front und wenn sie etwas von der leckeren Malzpaste haben will, redet sie mir einem: „Meeehhhrrr!“ Das ist eindeutig zu verstehen. Nun, heute saß sie wie immer mit am Tisch und ich hab ihr etwas vom Süppchen angeboten. Da sie aber nichts sagte, dann wollte sie wohl nichts. Aber das ist auch gut so. Denn das Foto täuscht. Man muss sie sich wie einen Eisberg vorstellen. Das, was man sieht ist verhältnismäßig viel kleiner, als das, was man nicht sieht.
